Zwei große Tonnen stehen am DRK-Heim in Bremen. Jeder kann dort Kronkorken einwerfen. „Der Erlös aus der Kronkorkensammlung fließt in die Jugendarbeit“, sagt Stefanie Lange. Dabei sind es nicht nur die Kinder selbst, die die Flaschenverschlüsse von zu Hause mitbringen. „Es kommen Leute bis aus Neheim zu uns“, erzählt Lange. Etwa 80 Kilo Kronkorken fasst eine der Tonnen, sieben 240 - Liter - Tonnen hat das JRK insgesamt. Gesammelt wird seit über zehn Jahren, Rot- Kreuz - Mitglied Günter Menge kümmert sich um die Abfuhr.„‚Im Schnitt bringe ich über das Jahr verteilt 1700 Kilo weg, bis jetzt habe ich immer etwa 200 Euro pro 1000 Kilo bekommen“, erzählt Menge. Das hängt auch vom Schrottpreis ab, den der 66jährige jährlich zum Jahresbeginn bei der Entsorgungswirtschaft Soest erfragt. Die vollen Tonnen bringt er zur ESG nach Werl. Seit 49 Jahren ist Menge beim DRK, ist Hausmeister, Fahrzeugwart und „Mädchen für Alles“. Er erinnert sich: „Früher hatte wir in Ense - Höingen einen Bringhof, der ist aber aufgelöst worden. So sind wir zur ESG gekommen. Damals bekam man nur ein paar Pfennige, dann erhöhte sich der Schrottpreis immer mehr.“ Stefanie Lange hat 2009 die Ortsleitung des Jugend-Rot-Kreuzes (JRK) von Gabriele Kaulmann, der stellvertretenden Vorsitzenden des Ortsvereins, übernommen und die Kinder und Jugendlichen des JRK in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine nimmt Kinder ab sechs Jahren auf, die andere Kinder und Jugendliche ab zehn bis zwölf Jahren. Bis zu 27 Jahren darf man bleiben, wenn man dort die Ausbildung macht, sonst wechselt man zwischen dem sechzehnten bis achtzehnten Lebensjahr zum Deutschen Roten Kreuz. „Ich habe fünf Sechzehnjährige, die ab nächstem Jahr ihre Sanitsdienstausbildung machen“, erzählte Lange.
Was hinter der Jugendarbeit steckt, das erläutert die Heilpädagogin: „Wir sind kreativ, hatten letztes Wochenende zum Beispiel einen Workshop mit einem Sprayer.“ Das Ergebnis, das Logo des JRK auf einer großen Platte, wird im Gruppenraum aufgehängt. Dieser steht den rund 25 Kindern und Jugendlichen im DRK-Heim zur Verfügung. Die Gruppen unternehmen Ausflüge, waren zum Eislaufen oder zur Bilsteinhöhle in Warstein. Natürlich ist auch die Erste Hilfe Thema bei den Gruppenstunden, die Lange mit Unterstützung der stellvertretenden Leiterin Celine Dolle und teilweise auch mit Jugendlichen aus der zweiten Gruppe durchführt. Dann geht es um verschiedene Fallbeispiele, und Szenarien aus der Ersten Hilfe werden nachgestellt.
Nachwuchssorgen hat Lange nicht, auch wenn die Gruppenarbeit nach Corona anfänglich zäh anlief. „Wir sind ganz gut aufgestellt. Ein oder zwei Gruppenleiter mehr wären schön. Die könnten beim Jugend-Rot-Kreuz ihre Ausbildung zum Gruppenleiter machen und uns unterstützen“, sagt die 44jährige, die selbst fast 20 Jahre beim DRK ist. Die Lehrgänge, Voraussetzung für die Gruppenleiter, finden in Münster beim Ausbildungsinstitut des DRK statt. „Das sind lockere Lehrgänge, die machen Spaß“, resümiert Lange. Gerne nimmt sie auch noch interessierte Kinder und Jugendliche in ihren Gruppen auf.
Das Jugend-Rot-Kreuz trifft sich mittwochs von 17 bis 18.30 Uhr im DRK-Heim in der Hauptstraße 23a, in Bremen. In den geraden Wochen kommen die Älteren zusammen, in den ungeraden Wochen die Gruppe ab sechs Jahren. Wer interessiert ist, kann ohne Anmeldung vorbeikommen und sich die Gruppenstunden ein- oder zweimal anschauen, bevor er sich entscheidet, Mitglied zu werden.
Quelle: Soester Anzeiger Bericht: KARIN HILLEBRAND
